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Zum Tod von Heiko Benkel

Heiko von der Sporthalle

Es gibt im Leben Dinge, die gehören einfach unverrückbar zusammen. Wenn in unserer Region über die Pfalz gesprochen wird, dann auch über die Natur und den Pfälzer Wald. Wenn im Pfälzer Wald über Handball gesprochen wird, dann auch über den TuS Dansenberg. Und wenn in Dansenberg über Handball gesprochen wird, dann auch über den Heiko von der Sporthalle. Für jeden Dansenberger sind das über Jahrzehnte unverrückbare Naturgesetze gewesen. Nun ist Heiko Benkel im Alter von gerade einmal 63 Jahren gestorben. Die gesamte TuS-Familie trauert um ihre Integrationsfigur, um einen Menschen, der sich zeitlebens in höchstem Maße um den Verein verdient gemacht hat.

Handballer durch und durch ein Leben lang, und ein Leben für den Handball, für seinen TuS. Mit diesen wenigen Worten lässt sich treffend zusammenfassen, worin Heiko einen großen Teil seiner Freizeit investierte. Begonnen hatte alles als Jugendspieler in der Mitte der 1960er Jahre in der gerade neu gebauten Sporthalle. Später als Aktiver war Heiko auch ein Teil des Teams, dass 1983 den ersten Aufstieg des TuS in die 2. Bundesliga erreichte. Auch viele Jahre danach war Heiko in den aktiven Mannschaften mit großer Freude am Ball. Doch noch viel prägender als seine eigene Zeit als Spieler, war sein Einsatz über den Spielfeldrand hinaus.

Nach dem Niedergang der Bundesligamannschaft im Jahre 1993 war es insbesondere dem großen Einsatz von Heiko zu verdanken, dass der TuS Dansenberg überleben konnte. Aktiver Spieler in der zweiten und später dritten Mannschaft, Mini- und Jugendtrainer, Schiedsrichter bei Jugendspielen, Jugendleiter und Spielleiter, stellvertretender Vorsitzender. Wofür andere Vereine eine ganze Reihe von Personen brauchen, Heiko hat in den 1990er Jahren all das gleichzeitig verkörpert! In den alten Handballheften aus dieser Zeit findet sich eine Saison, in der Heiko vier Jugendmannschaften auf einmal trainiert hat. So hat er im Grunde das Fundament gelegt, dass heute wieder erfolgreich Handball in Dansenberg gespielt wird. Ganze Generationen von Kindern und Jugendlichen sind durch sein Mini- und Jugendtraining geprägt worden.

Geadelt wurde Heiko von seinen Jugendspielern, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Überliefert ist eine Erzählung wie ein junger Spieler seiner Mama den Heiko vorgestellt hat, als den Heiko von der Sporthalle. So kommt man in Dansenberg also zu einem Adelstitel.  Diese Ehre, zu dem besonderen Adelsgeschlecht derer von der Sporthalle zu gehören, wird nur ganz wenigen Personen zuteil. Heiko hatte dies mehr als nur verdient, er hat das Ehrenamt und die Freude und Liebe zum Handball und zum TuS vorgelebt.

Möglich war das alles nur, weil auch seine Frau Elke und seine beiden Kinder Julia und Vanessa der Faszination Handball und damit auch dem TuS verfallen waren und sich selbst im Verein engagierten. Mit seinen Töchtern begann Heiko als Mini-Trainer und blieb dies mit kleinen Unterbrechungen über zwei Jahrzehnte lang – selbst als seine Mädels schon längst aktive Spielerinnen waren. Von ihnen war Heiko größter Fan und sportlich manchmal auch größter Kritiker zugleich. Aber insbesondere war er liebender Papa und auch ein ganz besonders stolzer Opa.

Heiko war immer sich selbst treu, nahbar, offen, auch mal kritisch und lautstark, begeisterungsfähig und mit einem ganz großen Herz für die vielen kleinen und großen Handballer. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Heiko im gesamten Pfälzer Handballverband mit dem TuS Dansenberg unzertrennbar verbunden ist. Auf vielen Funktionärstreffen hat er den Verein verkörpert und auch bei den Traditionsturnieren auf dem Großfeld die TuS-Fahne immer hochgehalten.

Auch in der Stadt Kaiserslautern war der Heiko aus Dansenberg ein durchaus bekanntes Gesicht. Den Postbeamten, dessen Revier viele Jahre die Innenstadt und die Geschäfte in der Markt- und Eisenbahnstraße waren, hatten dort alle gekannt und ins Herz geschlossen. So konnte es um die Weihnachtszeit früher schon mal vorkommen, dass Heiko mit mehr kleinen Geschenken in die Poststelle zurückgekommen ist, als sein Wagen eigentlich transportieren konnte. Auch beim Altstadtfest war Heiko viele Jahre zugegen und zusammen mit seinem Bruder Willi ein beliebter Anlaufpunkt im TuS-Grillkohlestand im Innenhof von Kopp und Kraus, gegenüber vom Stockhausplatz.

Heikos offene und herzliche Art, authentisch und direkt, ehrlich und emotional, das wird dem Verein sehr fehlen. Auch mal Probleme anzusprechen und einfach anzupacken, sich ohne viel Aufhebens um die Dinge rund um die Sporthalle zu kümmern, dies wird dem TuS ebenso fehlen. Und sein markantes, durchdringendes und ansteckendes Lachen wird uns allen ganz besonders fehlen.

Am 7. Mai ist Heiko nach kurzer, schwerer Krankheit viel zu früh von uns gegangen. Der Vorstand des TuS und die ganze TuS-Familie verlieren einen überaus besonderen Menschen und engen Freund. Unser tiefes und aufrichtiges Mitgefühl gebührt seiner Frau Elke, seinen Töchtern Julia und Vanessa samt Familien und allen Angehörigen. Wir werden Heiko stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

Im Namen des Vorstands des TuS,

Benjamin Lanz

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