Nach der unglücklichen Heimniederlage gegen die HSG Dudenhofen/Schifferstadt am vergangenen Wochenende machte sich die C-Jugend am Sonntag, dem 10.11., auf den Weg nach Saarlouis zu einem schweren Auswärtsspiel gegen die HG. Die A-Jugend des TuS, die direkt danach ebenfalls gegen die Saarländer antrat, war extra früher angereist, um ihre Vereinskameraden lautstark anzufeuern.
Dabei konnte das Trainerduo Jens Schnitzlohne und Andreas Wilhelm nur auf einen kleinen Kader, neun Feldspieler und nur ein Torhüter, zurückgreifen, da die C2-Jugend parallel gegen die JSG Grethen/Maxdorf spielte und einen deutlichen 15:36 Auswärtssieg einfahren konnte: „Wir wollten die C2 nicht schwächen und haben uns daher entschieden, mit einem kleinen Kader herzukommen. Das hat geklappt“, erklärt Wilhelm.
Die Pfälzer erwischten dann jedoch einen schwachen Start in die Partie, lagen nach fünf Minuten 0:3 hinten und hatten sowohl im Angriff als auch in der Abwehr große Schwierigkeiten gegen die ungewohnte Spielweise der Hausherren anzukommen. Denn Saarlouis folgte einem sich immer weiter ausbreitenden Trend in der Handballwelt, ohne Kreisläufer und dafür mit vier Rückraumspielern zu agieren. Das stellte die Dansenberger Abwehr zunächst vor große Probleme: „Die Jungs waren zu Beginn überfordert, wussten nicht, wie sie sich defensiv positionieren sollen. Sie standen viel zu offen und haben Saarlouis das leben leicht gemacht“, analysiert Wilhelm die Anfangsphase der Begegnung, woraufhin die Trainer mit einer frühen Auszeit reagierten und auf eine 3-2-1 Abwehr umstellten. Doch auch im Angriff taten sich die Gäste schwer gegen die offensive Abwehr der Saarländer, „das ist immer ein Knackpunkt bei uns“, weiß Wilhelm. Dazu kam eine „unterirdische“ (Wilhelm) Chancenverwertung im ersten Durchgang, nur elf der insgesamt 25 Wurfversuche fanden ihren Weg ins Tor: „Wenn wir das abstellen können, können wir gegen jeden mithalten“, fordert Andreas Wilhelm von seinen Jungs.
Entsprechend schleppten sich die TuS-Youngsters durch die erste Halbzeit, kamen in der 13. Minuten durch Lasse Eberhard, der mit sieben Treffern bester Werfer des Spiels war, erstmals zum Ausgleich, 5:5, mussten jedoch in der Folge erneut einen Rückstand hinnehmen, 6:8 (15.), ehe sie die Partie dann endlich drehen und durch einen 3:0 Lauf in Führung gehen konnten, 9:8 (21.).
Mit einem 11:11 Unentschieden ging es dann in die Kabinen. „In der ersten Halbzeit haben wir zu eigensinnig gespielt, zu oft versucht alleine durchzukommen. Das geht in der Liga nicht, das müssen die Jungs lernen“, resümiert Wilhelm. Er und Jens Schnitzlohne nutzten die Halbzeitpause um ihr Team neu einzustellen. Das sollte Wirkung zeigen, im zweiten Durchgang präsentierten sich die Dansenberger offensiv wie defensiv deutlich verbessert: „In Halbzeit zwei haben die Jungs unsere Vorgaben dann deutlich besser umgesetzt“, lobt Wilhelm. Im Angriff konterte man Saarlouis offensive Abwehr durch schnelles Doppelpassspiel und bessere Bewegung und Laufwege ohne Ball. Insbesondere der schnelle Doppelpass mit dem heraustretenden Kreisläufer Liam Wilhelm (4 Tore), erlaubte es den Rückraumhalben problemlos in die entstehende Lücke zu stoßen. So drehten vor allem Maximilian Kerner, der wie Eberhard siebenmal traf, und Paul Schnitzlohne, der am Ende fünfmal erfolgreich war, in der zweiten Hälfte richtig auf. Auch defensiv stimmte die Zuordnung jetzt besser, der TuS hatte mehr Zugriff und deckte besser. Das war, laut Wilhelm, „der ausschlaggebende Punkt“.
So entwickelte sich ein zunehmend einseitiges Spiel in dem die Pfälzer ihren Vorsprung sukzessive immer weiter erhöhten. Zunächst auf drei Tore, durch einen Treffer von Kerner zum 15:12 (29.), dann auf vier Tore durch Lasse Eberhards Tor zum 17:13 (31.). Auch eine Auszeit der Hausherren konnte den Schwung der Pfälzer nicht stoppen. So erhöhte erneut Kerner mit einem Doppelschlag auf fünf Tore Führung, 21:16 (38.), ehe dann weitere Tore von Eberhard, Wilhelm und Kerner für den 31:23 Sieg mit acht Toren Vorsprung sorgten.
Wilhelm resümiert: „Eine starke Teamleistung. Anders als gegen Dudenhofen/Schifferstadt haben sich die Jungs endlich für ihre starke Leistung belohnt. In Halbzeit zwei haben sie endlich gezeigt, dass sie weniger Fehler machen können, haben ihre Chancen besser genutzt und in der Abwehr hart gearbeitet. Daher war es ein verdienter Sieg, der eigentlich noch höher hätte ausfallen müssen, wenn wir im ersten Durchgang konsequenter im Abschluss gewesen wären“.
Autor: Martin Kling