Aktuelles

Das wahnsinnige Comeback

TuS gewinnt nach furioser Aufholjagd mit 33:30 gegen Fürstenfeldbruck

Der TuS holt einen 8-Tore-Rückstand auf und dreht das Spiel gegen den TuS Fürstenfeldbruck in der 2. Halbzeit mit einer wahren Energieleistung zu seinen Gunsten.

Nach dem Schlusspfiff musste sich so manch ein Zuschauer in der abermals gut besuchten Layenberger Sporthalle die Augen reiben. War es nur ein Traum oder Wirklichkeit was er da gerade gesehen hat? Die Heimmannschaft lag nach einer halben Stunde schier aussichtslos zurück gegen einen entfesselt aufspielenden Gegner, der jeden Fehler eiskalt bestrafte und sich selbst kaum Schwächen leistete. Bis zum 5:5 in der 10. Minute sahen die gut 450 Zuschauer ein rassiges, temporeiches Drittligaspiel. Die Gäste aus Fürstenfeldbruck agierten mit der erwarteten aggressiven 3:2:1-Deckung, die den Mannen um Spielmacher Tim Beutler alles abverlangt, um Torchancen zu erarbeiten. Da diese zunächst nicht genutzt wurden, setzten sich die Gäste bis zur 15. Minute auf drei Tore ab. Der Treffer zum 6:9 war auch gleichzeitig die Schlüsselszene der 1. Halbzeit. Luca Munzinger versuchte den Torwurf von Korbinian Lex zu verhindern, kam aber zu spät und erwischte den Angreifer am Wurfarm. Die beiden Schiedsrichter, die bis dahin das Spiel im Griff hatten und eher großzügig pfiffen, entschieden sich zum Erstaunen aller, Munzinger glatt „Rot“ zu zeigen. Damit kam ein Bruch in das TuS-Spiel. Fürstenfeldbruck hielt das Tempo weiterhin hoch und zog Tor um Tor davon. Zur Halbzeit hieß es 13:20 für die Münchner Vorstädter.

„Meine Mannschaft war zur Halbzeit nicht sieben Tore schlechter. Die Fehlerquote war einfach viel zu hoch. Wir haben es dem Gegner sehr einfach gemacht, Tore zu erzielen“, sprach TuS-Trainer Marco Sliwa später im Trainer-Interview über seine Pausenansprache. Seine Mannschaft wusste offensichtlich was falsch gelaufen war und gelobte Besserung im zweiten Durchgang. Mit Christopher Klee brachte Sliwa eine frischen Mann, der für mehr Stabilität in der Defensive sorgen sollte. Dieser Schachzug machte sich schon nach wenigen Minuten bezahlt. Fürstenfeldbruck biss sich an der TuS-Abwehr fortan die Zähne aus. Innerhalb von knapp zwölf Minuten verkürzte der TuS auf 21:23. Das Spiel war wieder offen und die Halle bebte. Angetrieben von Christopher Seitz und „Theo“, der mit elf Toren erfolgreichster Torschütze war, wollte der TuS jetzt mehr. Mit einem 5:0-Lauf zum 28:26 gelang die erstmalige Führung, die von den TuS-Fans frenetisch gefeiert wurde. Dazwischen kassierte Jan Claussen seine dritte Zeitstrafe (48.) und musste das Parkett verlassen. Für ihn schickte TuS-Coach Sliwa den 18-jährigen Youngster Robin von Lauppert auf's Feld, der sich gleich prächtig einführte und innerhalb von nur 60 Sekunden zwei Siebenmeter herausholte. Die Gäste aus Bayern konnten dem Sturmlauf der Gastgeber nun nichts mehr entgegen setzen und zollten ihrem hohen Tempo im ersten Durchgang sichtbar Tribut. Auch der Einsatz des siebten Feldspielers verpuffte ohne Wirkung. Das 31:27 (55.) durch Theos sechsten verwandelten Siebenmeter bedeutete die Vorentscheidung, beim 33:30 durch den starken Tim Beutler 90 Sekunden vor Schluss war die Messe endgültig gelesen.

Mit einer in dieser Form nicht zu erwartenden Leistungssteigerung nach dem Seitenwechsel fährt der TuS wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg ein. Gegen eine Topmannschaft wie den TuS Fürstenfeldbruck in dieser unglaublichen Art und Weise zurückzukommen zeigt welch großes Potenzial in der Mannschaft steckt. Für alle TuS-Fans ein berauschender Spielverlauf, der Lust macht auf mehr!

TuS 04 KL-Dansenberg
Markus Seitz, Tim Hottgenroth (im Tor), Maximilian Labroue (2), Tim Beutler (4), Steffen Kiefer, Theodoros Megalooikonomou (11/6), Christopher Seitz (5), Niklas Jung (1), Alexander Schulze (3), Luca Munzinger (1), Jan Claussen (3), Nick Beutler (1), Christopher Klee (2), Robin von Lauppert. – Trainer: Marco Sliwa.

TuS Fürstenfeldbruck
Lucas Kröger, Markus Winkler, Michael Luderschmid (im Tor), Alexander Leindl (4), Toni Dundovic (2), Philip Ball (3), Korbinian Lex (3), Sebastian Meinzer (9/2), Matthias Hild, Felix Kerst (1), Yannick Engelmann (1), Johannes Stumpf (7), Ole Schwagerus, Julian Prause, – Trainer: Martin Wild.

Schiedsrichter: Sven Hanker / Christopher Klimmesch (PSV Grün-Weiß Wiesbaden)
Zuschauer: 450
Siebenmeter: 6/7 : 2/2
Zeitstrafen: 7 : 4
Rote Karten: Munzinger (Dansenberg, 15.), Claussen (Dansenberg, 48.)
Der Spielfilm: 5:5, 6:9, 8:14, 11:19, 13:20 (Halbzeit), 13:21, 21:23, 28:26, 31:27, 33:30 (Ende)

Mitglied werden
Sponsor werden