Mit zwei Siegen und einer Niederlage startete die B-Jugend von Trainer Christian Buchner optimistisch in die Rückrunde der Vorrunde der Regionalliga Südwest Gruppe D. Gleich im ersten Spiel gegen den TV Nieder-Olm, die man im Hinspiel auswärts noch deutlich mit 26:35 geschlagen hatte, setzte es jedoch eine unnötige und vermeidbare 26:29 Heimniederlage: „Wir haben es uns selbst vermasselt“, hadert Buchner. Er wollte mit seinem Team an die starke zweite Halbzeit aus der Vorwoche gegen die HG Saarlouis anknüpfen und tatsächlich starteten die Dansenberger auch gut in die Partie, führten früh mit 3:1. Doch die Sicherheit im Spiel fehlte, die Hausherren gaben das Duell direkt wieder aus der Hand: „Unverständlich, warum wir nicht präsent auf dem Feld waren“, kritisiert Buchner.
Ab da sind „wir ein bisschen durchs Spiel geschwommen“, so Buchner. Seine Jungs blieben zwar dran, hatten aber nicht die nötige Sicherheit in ihrem Auftreten, leisteten sich bereits in dieser Phase einige technische Fehler und etliche Fehlwürfe. Buchner legte dann eine Auszeit, um „die Jungs aufzuwecken. Sie waren nicht wach, nicht präsent“. Doch sein Eingreifen verpufft wirkungslos, die Dansenberger gerieten weiter ins Hintertreffen: „Wir haben vorne den Ball verloren und dann aufgrund unseres miserablen Rückzugsverhaltens direkt den Gegenstoß bekommen“, meckert Buchner.
Offensiv wie Defensiv funktionierte Nichts, ganz anders noch als im Hinspiel. So liefen die Hausherren permanent einem Rückstand hinterher. In der Pause fand Buchner klare Worte, sprach die Probleme in Abwehr und Angriff deutlich an: „18 Gegentore in 25 Minuten geht gar nicht, das ist viel zu viel. Wir haben hinten so viele Lücken offenbart. Vorne haben wir den gegnerischen Torhüter immer wieder abgeschossen“.
Buchner hoffte, das seine Jungs im zweiten Durchgang zurück in die Partie finden würden, doch alle seine Bemühungen verpufften wirkungslos. Der Rückstand wuchs weiter, war irgendwann, vor allem auf diesem Niveau, kaum noch aufzuholen. Nieder-Olm trat jetzt mit großem Selbstvertrauen auf, spielten die Unzulänglichkeiten der Dansenberger gut aus. Beim Stand von 19:23 nahm der TVNO eine Auszeit, Buchner appellierte an seine Mannschaft: „Wir müssen dran bleiben, es nützt nichts, den Kopf in den Sand zu stecken, es könnte in der Tabelle auf den direkten Vergleich ankommen“.
Doch seine Jungs schafften es einfach nicht in der Defensive den nötigen Zugriff zu bekommen, Nieder-Olm erhöhte auf 20:25. Es gelang einfach nicht, den „Bock umzustoßen“ (Buchner), spätestens nach dem 22:27 war die Partie zugunsten der Gäste entschieden. Buchner legte eine letzte Auszeit, appellierte erneut, wie wichtig es sein könnte, den direkten Vergleich zu gewinnen und tatsächlich hielten seine Jungs in den letzten Minuten nochmal gut dagegen und verkürzten auf 26:29. „Es war ein schlechtes Spiel“, fasst Buchner zusammen. 24 Fehlwürfe, davon vier Siebenmeter, 16 technische Fehler, „damit kann man kein Spiel gewinnen. Ich hadere vor allem mit der hohen Fehlwurfquote, das war auch schon bei der Niederlage gegen Mosel/Ruwer so“, kritisiert Buchner. Das Angriffsspiel seiner Mannschaft ist nach wie vor zu fehlerbehafte, obwohl Buchner im Training seit Wochen bemüht ist, gegenzusteuern: „Wir haben das Spiel selbst verloren, das frustriert mich“, so Buchner.
Im Rückspiel gegen die JSG Mosel/Ruwer stand die B-Jugend nun unter gewaltigem Druck. Da in der Endabrechnung für den Tabellenplatz der direkte Vergleich zählt, musste auswärts in der Nähe von Trier ein Sieg mit mindestens sieben Toren Vorsprung her, um die Niederlage aus dem Hinspiel wettzumachen. Ein beinahe unmögliches Unterfangen, welches krachend scheiterte, Dansenberg verlor mit 31:26 und damit war bereits einen Spieltag vor Schluss klar, das die Meisterrunde nicht mehr erreicht werden kann.
„Ich hatte großen Frust, das Spiel hing lange an mir, das musste ich erst einmal sacken lassen, musste es erst einmal verarbeiten“, kommentiert ein sichtlich bedienter Buchner der hadert: „Die Konstellation in unserer Gruppe war sehr besonders, wie haben die schwierigste und ausgeglichendste Gruppe erwischt. In allen anderen Gruppen gab es einen deutlichen Abstand zwischen den ersten Zwei und den letzten zwei. Wir haben am Ende 6:6 Punkte, genau wie die JSG Mosel/Ruwer und sogar ein besseres Torverhältnis, aber leider zählt der direkte Vergleich“.
Nachdem Buchner den Schmerz über das Verpassen der Meisterrunde verarbeitet und sich viele Gedanken über die Ursachen gemacht hatte, legte er den Fokus auf die letzte Partie gegen die HG Saarlouis: „Ich habe die Jungs motiviert, trotzdem weiterhin alles zu geben, auch im Training. Da es klar war, dass Saarlouis mit uns in die Pokalrunde geht, wollten wir unbedingt die 4:0 Punkte mitnehmen und das Spiel deutlich gewinnen“.
Tatsächlich hatten die Hausherren aber zunächst Startschwierigkeiten, obwohl sie um die außergewöhnliche Spielweise der HG wusste, das Eisenacher System mit vier Rückraumspielern und ohne Kreis, dazu eine sehr offensive, weit heraustretende Deckung. Nachdem der TuS 1:3 hinten lag, kam man dann besser ins Spiel, glich aus und schaffte es nach und nach, die Abwehr zu stabilisieren. Nach dem 5:5 konnten sich die Dansenberger dann, trotz Unterzahl absetzen und hatten das Spiel ab da im Griff, stellten eine gute Abwehr und konterten das Eisenacher Model gut aus. Nach vorne legten die Hausherren ein gutes Tempospiel an den Tag, die zweite Welle funktionierte gut und auch auf Gegentore ließen sie durch die schnelle Mitte direkt eine Antwort folgen. So zermürbten Buchners Jungs die HG mehr und mehr, dominierten bis zur Halbzeit. In der Kabine appellierte Buchner, weiter aufs Tempo zu drücken und weiß auf Konditionsprobleme der Gäste in der Schlussphase hin, er wollte Saarlouis müde machen. Buchner selbst wechselte taktisch klug, könnte jedem seine Pausen. Das tat dem Spielfluss seiner Mannschaft jedoch keinen Abbruch, er konnte ohne Einbrüche durchwechseln. Je länger das Spiel dauerte, desto deutlicher wurde die Dominanz der Dansenberger, was sich auch auf der Anzeigetafel zeigte, alsbald führte man zweistellig und entschied die Partie. Die stabile Deckung machte es müder werdenden Saarländern zunehmend schwer, Tore zu erzielen. Der 33:22 Heimsieg war auch in der Höhe verdient: „Kompliment an die Jungs, sie haben meine Vorgaben super umgesetzt“, lobt Buchner, der sich enorm über das Verpassen der Meisterrunde ärgert und betont: „Man muss bei allen drei Niederlagen sagen: Unsere Gegner haben die Spiele nicht gewonnen, wir haben die Spiele verloren. Wir hatten eine exorbitant hohe Abschlussschwäche, weit über 20 Fehlwürfe pro Spiel. Wir haben uns gute Chancen herausgespielt, das waren ja keine Notwürfe, diese aber nicht genutzt. Wir haben uns selbst geschlagen, das müssen wir jetzt annehmen“. Positiv hervorzuheben ist dabei sicherlich, das der TuS als einziges Team den Tabellenführer Nieder-Olm, die alle anderen Spiele gewannen, schlagen konnte, und das deutlich mit 26:35, ein Achtungserfolg.
Nun geht die B-Jugend also mit 4:0 Punkten in die Pokalrunde. Buchner betont: „Es ist immer noch Regionalliga, da werden auch starke Gegner kommen“. Der Trainer forderte von seine Jungs sich selbst Zielsetzung für die Pokalrunde zu erarbeiten, geht davon aus, „dass da was ambitioniertes kommt. Wir müssen es uns zum Ziel machen, die Pokalrunde zu gewinnen“. Um das zu erreichen wird im Training weiterhin Vollgas gegeben.
Autor: Martin Kling

