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Fehlerteufel kostet Sieg im Spitzenspiel

Zum Abschluss der „Englischen Woche“, ging es für die A-Jugend von Trainerduo Andreas Ireland und Gabor Tüdös am vergangenen Sonntag erneut, wie schon unter der Woche zum Nachholspiel in Merzig, ins Saarland. Anders als gegen den HSV Merzig/Hilbringen war das Duell mit der HG Saarlouis der erste echte Gradmesser der Saison, das erste Topspiel. Das Team war bereits früher angereist um die C-Jugend des TuS, die ebenfalls gegen die HG spielte, lautstark anzufeuern. Im Gegenzug blieben die C-Jugendlichen dann auch länger um ihrerseits ihre Vereinskameraden zu unterstützen.

Ireland und Tüdös konnten dabei nur auf einen kleinen Kader zurückgreifen, ihnen standen nur neun Feldspieler zu Verfügung: „Mit einem 14-Mann Kader können wir taktisch besser umstellen, sind unberechenbarer und stärker“, hadert Ireland. Ein Lichtblick: Der lange verletzte Theo Poloczek trainiert seit diesem Montag endlich wieder mit der Mannschaft.

In der Vorsaison verlor die Mannschaft zweimal gegen Saarlouis, musste in der Stadtgartenhalle eine empfindliche Klatsche hinnehmen: „Das hatten die Spieler noch im Kopf“, weiß Ireland. Auch für Tüdös war es das „erwartete Spitzenspiel“ gegen einen starken Gegner, in dessen Halle es sich äußerst unbequem spielen lässt. Entsprechend war auch die Vorgabe des Duos: „Wir wollten alles geben und unsere beste Leistung zeigen. Wenn das dann nicht reicht und wir trotzdem verlieren ist das ok“, so Ireland.

Tatsächlich starteten die Pfälzer aber sehr gut ins Spiel, blieben dank einer Abwehr die „super stand“ (Tüdös) in den ersten fünf Minuten ohne Gegentor, verpassten es jedoch aufgrund ihrer schlechten Chancenverwertung, sich schon früh eine deutlichere Führung herauszuspielen. So stand es nach fünf Minuten nur 2:0 für den TuS und die Hausherren konnten die Partie in der Folge drehen und 3:2 (7.) in Führung gehen. „Die  schlechte Chancenverwertung und die fehlende Kaltschnäuzigkeit im Abschluss haben sich das ganze Spiel über durchgezogen. Wenn wir direkt mit vier oder 5:0 in Führung gehen wäre es ein anderes Spiel gewesen, denn wir waren top motiviert“, hadert Tüdös. Die Dansenberger verwarfen alle vier der ihnen zugesprochenen Siebenmeter, setzten zudem in Überzahlsituationen mehrere Bälle unnötigerweise neben das verwaiste Tor der Hausherren. Auch von Außen war die Wurfquote ausbaufähig, insgesamt fehlte, anders als bei Saarlouis, die nötige Konsequenz bei den durchaus reichlich vorhandenen Torchancen. Doch es lag längst nicht nur an den Werfern des TuS, denn HG Torhüter Fabian Schommer hatte einen Sahnetag erwischt und brachte mit seinen Paraden die Pfälzer reihenweise zur Verzweiflung: „Er war sehr stark, das muss man anerkennen“, weiß Tüdös und Ireland fügt an: „Alle hatten große Probleme mit Schommer“.

So gelang es den Gästen im weiteren Verlauf der Begegnung nicht mehr, die Führung erneut an sich zu reißen. Im Gegenteil, sie gerieten nach dem letztmaligen Ausgleich, 6:6 (16.), weiter ins Hintertreffen. Mit einem 4:0 Lauf, von 10:9 (22.) auf 14:9 (27.), setzte sich Saarlouis dann erstmals deutlich ab. Das der Rückstand zu diesem Zeitpunkt nicht schon höher ausfiel, war Torhüter Oskar Bembenik zu verdanken, der in dieser Phase zwei Siebenmeter in Folge hielt und insgesamt eine starke Leistung zeigte: „Wir sind mit unserem Torhüterduo sehr zufrieden. Darvin hat die letzten Spiele stark performt, heute aber ein bisschen unglücklich agiert. Oskar kam gut ins Spiel rein und hat uns mit seinen Paraden im Spiel gehalten. Dafür brauchen wir zwei gute Torhüter. Wir wissen, dass wir uns auf beide verlassen können“, erklärt Tüdös.

Davon beflügelt startete der TuS in den letzten Minuten des ersten Durchgangs eine starke Aufholjagd, verkürzte durch einen Dreierpack von Rechtsaußen David Reznikov, der insgesamt viermal traf, und einen Treffer von Kreisläufer Marius Bieberstein drei Sekunden vor dem Pfiff bis zur Pause auf 15:13.

Diesen Schwung konnten die Pfälzer jedoch leider nicht in die zweite Hälfte der Partie mitnehmen. Statt auf den Ausgleich zu drängen lagen sie nur vier Minuten nach dem Seitenwechsel wieder mit vier Toren hinten, 14:18 (34.).

Nach 40 Minuten führten die Hausherren scheinbar komfortabel mit 21:16, Ireland und Tüdös zogen die Auszeit: „Wir haben die Jungs versucht auf Kurs zu halten. Es gibt ja auch noch ein Rückspiel, das Torverhältnis kann dann für die Platzierung entscheidend sein“, erklärt Ireland.

Doch es sollte noch dauern, bis das große Aufbäumen folgt. Im Gegenteil droht zwischenzeitlich sogar eine erneute Klatsche, in der 52. Minute führen die Saarländer mit 29:21. Dann jedoch startete der TuS eine beeindruckende Schlussoffensive, die Spieler und Fans wieder an einen nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich glauben lässt. Nach dem 30:23 (55.) legte Dansenberg einen 5:0 Lauf auf 30:28 (59.) hin. Es waren frenetische und hektische Schlussminuten. Die Pfälzer trafen mehrfach nach schnellem Ballgewinn zielsicher in das in Unterzahl verwaiste Tor der Hausherren. Mit noch 80 Sekunden auf der Uhr verbleibend vergab man dann jedoch eine Großchance auf den Anschlusstreffer. Im Gegenzug sorgte ein Siebenmeter für Saarlouis zum 31:28 Endstand für die Entscheidung: „Das muss man den Jungs hoch anrechnen, sie haben sich nie aufgegeben, haben am Ende nochmal alles gegeben und sind nochmal rangekommen“, lobt Tüdös die Moral seiner Mannschaft.

Der Coach resümiert: „Ich bin nicht unzufrieden, die Leistung war grundsätzlich gut. Klar ist die vermeidbare Niederlage ärgerlich, aber es war ein enges Spiel, wir haben zu viel verworfen. Daraus lernt die Mannschaft. Wir haben das erste Spitzenspiel zwar verloren, allerdings folgen fünf weitere Spitzenspiele, aus denen die Mannschaft viele Punkte mitnehmen wird, davon bin ich überzeugt. Im nächsten Topspiel gegen Budenheim in heimsicher Halle werden wir anders auftreten“.

Zunächst einmal wartet aber am kommenden Samstag um 14:15 Uhr in der Layenberger Sporthalle das noch punktlose Tabellenschlusslicht DJK GW Bingen-Büdesheim, die es nicht zu unterschätzen gilt.

Autor: Martin Kling

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