A-Jugend schlägt DJK GW Bingen-Büdesheim mit 44:25 (20:14)
Nach dem knapp und unglücklich verlorenen Topspiel gegen die HG Saarlouis in der Vorwoche empfing die A-Jugend des TuS 04 Dansenberg unter der Leitung von Trainerduo Andreas Ireland und Gabor Tüdös am vergangenen Samstag das noch punktlose Tabellenschlusslicht DJK GW Bingen-Büdesheim. Mit Blick auf die Tabelle waren die Kräfteverhältnisse im Vorfeld der Partie klar verteilt, zumal die Bingener nach eigentlich bereits verpasster Qualifikation nur in die Liga gerutscht sind, weil sich der TV Nieder-Olm doch noch für die Jugendbundesliga qualifizierte.
„Wir wussten, dass wir hoch gewinnen können, dafür muss aber die Trefferquote besser sein und die technischen Fehler müssen abgestellt werden“, sagte Coach Andreas Ireland im Vorfeld der Begegnung. Doch die Gäste aus Rheinhessen waren nicht angereist um sich kampflos aus der Layenberger Sporthalle schießen zu lassen, ganz im Gegenteil: „Bingen hat für ihre Verhältnisse ein gutes Spiel gemacht. Sie haben uns gerade in der Anfangsphase vor große Herausforderungen gestellt. Sie haben sich nicht aufgegeben oder das Spiel schon im Vorfeld hergeschenkt, sondern alles gegeben“, erkennt Trainer Gabor Tüdös an. So war es tatsächlich die DJK die den besseren Start in die Partie erwischte und keinesfalls wie ein abgeschlagenes Tabellenschlusslicht auftrat. Die Rheinhessen gaben in den ersten zehn Minuten das Tempo vor und konnten immer wieder in Führung gehen. In der achten Minute erhöhte Leon Förster, der mit insgesamt neun Toren bester Werfer der Gäste war, mit einem Doppelpack gar auf 2:4, ehe Bingen nach zehn Minuten erneut mit zwei Toren führte, 4:6. „Wir haben im Angriff oft nicht die richtigen Entscheidungen getroffen, den freien Mann nicht gesehen, dachten zu oft, es geht auch alleine. Zudem hätten wir viel konsequenter verteidigen müssen. Wir hatten große Abstimmungsschwierigkeiten in der Abwehr und kamen mit den Übergängen des Gegners nicht klar. Das wurde besser, aber wir haben nicht so gespielt, wie man gegen diesen Gegner hätte spielen können“, kritisiert Tüdös die Anfangsphase seiner Mannschaft. Doch wer glaubte einem sensationellen Überraschungssieg beizuwohnen wurde in der Folge eines besseren belehrt. Angeführt von Spielmacher Daniel Szczendzina, der vier der ersten zehn Tore des TuS warf und insgesamt siebenmal traf, drehten die Hausherren das Spiel mit einem 6:0 Lauf und führten nach einer Viertelstunde mit 10:6. Ab diesem Moment war das Spiel im Prinzip schon entschieden, Bingen hatte sein Pulver verschossen, schaffte es jedoch zunächst noch, den Rückstand respektabel zu halten und rettete sich mit einem schmeichelhaften 20:14 in die Kabinen. Schmeichelhaft, weil sie einerseits ihrem Torhüter Christopher Kropp danken mussten, der mit über einem Dutzend Paraden lange Schlimmeres verhinderte und andererseits, weil die Dansenberger sich das Leben mit einer erneut enorm schlechten Wurfausbeute selbst unnötig schwer machten.
Die Geschichte der zweiten Hälfte ist schnell erzählt. Die Hausherren traten jetzt deutlich souveräner und dominanter auf und schraubten das Ergebnis standesgemäßer Weise nun auch nach belieben in die Höhe, auch wenn sie sich weiterhin etliche Fehlwürfe leisteten und zudem insbesondere in der Schlussphase gleich mehrfach an Latte und Pfosten scheiterten. Vincent Uben stellte bereits kurz nach der Pause erstmals auf plus zehn, 25:15 (35.) und es war erneut Uben der auf Dansenberger Seite den Schlusspunkt setzte und in der 59. Minute einen 6:0 Lauf zum 44:24 vollendete, 20 Tore Vorsprung. Endergebnis 44:25.
Den deutlichen Vorsprung nutzte das Trainerduo, um ordentlich durch zu wechseln. So erzielte der erst 15-jährige B-Jugendliche Jakob Mende drei Tore und auch Kilian Iloba war dreimal erfolgreich. Auch Rechtsaußen Lars Rozina überzeugte erneut mit einer hohen Trefferquote, traf sechsmal. Doch es wäre noch viel mehr drin gewesen. Mit einer besseren Trefferquote hätten die Hausherren problemlos an der 60-Tore-Marke kratzen können: „Die Wurfausbeute war trotz 44 Toren sehr schlecht. Wir erwarten nicht, dass jeder Ball reingeht, aber wir erwarten, dass wenn man frei vorm Tor ist, vielleicht mal einer verworfen wird, aber nicht mehrere hintereinander“, konstatiert Ireland nach dem Spiel und führt weiter aus: „Gegen stärkere Gegner wird das bestraft. Auch wenn es einladend ist, oft zu werfen, müssen wir auch immer wieder noch ein, zwei oder drei Pässe weiterspielen, um jemanden noch freier zu spielen. Gerade das Zusammenspiel mi den Kreisläufern wurde heute stark vernachlässigt, der Rückraum hat sich zu viele Würfe genommen.“
Am kommenden Samstag empfängt der TuS den souveränen Tabellenführer SF Budenheim, die alle sieben bisherigen Spiele gewonnen haben. Doch Ireland ist zuversichtlich: „Das wird besser. Das ist unser Trainingsschwerpunkt, das Wurfverhalten und die Varianten zu verbessern“. Zudem ist die Mannschaft mit der bevorstehenden Rückkehr des bisher verletzten Theo Poloczek nun endlich vollständig und kann erstmals in voller Besetzung trainieren.
Autor: Martin Kling