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Luca Steinführer rettet den Punkt

Rassiges Derby gegen Saarlouis endet 26:26

Knapp 400 Zuschauer, darunter rund 50 Gästefans, erlebten einen Derbythriller der Extraklasse zwischen dem TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg und der HG Saarlouis. Nach einer hoch verdienten 13:11-Halbzeitführung mussten sich die Schwarz-Weißen beim 26:26 schlussendlich mit einem Punkt zufriedengeben, den Sekunden vor Spielende der zehnfache Torschütze Luca Steinführer mit seinem finalen Treffer unter Dach und Fach brachte. Unter dem Strich ein leistungsgerechtes Resultat.

Der TuS begann dominant, setzte in der Defensive die wurfgewaltige saarländische Rückraumreihe enorm unter Druck und erspielte sich im Angriff reihenweise beste Torchancen. Beim Stand von 6:2 (11.) zog HGS-Trainer Branimir Koloper folgerichtig seine erste Grüne Karte. Zu diesem Zeitpunkt hätte das Ergebnis schon deutlich höher ausfallen können, wäre da nicht Gästeschlussmann Daniel Schlingmann gewesen, der zwei Siebenmeter und einen Tempogegenstoß von Fabian Serwinski entschärfte. Nach dem Team-Timeout kam die HGS immer besser ins Spiel. Beim Stand von 9:6 (19.) nahm sich der TuS einen unerklärlichen, zweiminütigen Blackout, in dem die Gäste mit einem 4:0-Lauf zum 9:10 (21.) erstmals die Führung übernahmen. Doch der TuS schlug postwendend zurück. Gestützt auf den nun wie entfesselt parierenden Frederick Lüpke zwischen den Pfosten, er kam auf zehn Paraden bis zur Pause, übernahmen die Schwarz-Weißen wieder das Kommando. Aufregung dann in der 24. Spielminute. Der bis dahin sehr agile saarländische Spielmacher Lukas Hüller holte Linksaußen Timo Holstein beim Gegenstoß rüde von den Beinen und kassierte völlig zurecht die Rote Karte. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Luca Steinführer sicher zum 12:10 (24.). Bis zur Halbzeitsirene gelang beiden Mannschaften nur noch jeweils ein Treffer, so dass beim Stand von 13:11 die Seiten gewechselt wurden.

Den Start in den zweiten Durchgang verschlief das Team von TuS-Trainer Thomas Weber trotz knapp zweiminütiger Überzahl. Zwei unnötige Fehler im Angriff und Nachlässigkeiten im Abwehrzentrum verhalfen den Gästen zu zwei einfachen Toren (13:13, 32.). Dem TuS gelang es nun immer seltener die HGS-Angriffe wirkungsvoll zu unterbinden. Nach dem 16:15 (36.) gelangen den saarländischen Nachbarn drei Treffer in Folge zur erneuten Führung (16:18, 39.), die sie fortan hartnäckig verteidigten. Nach dem 20:22 (47.) zeigte Marco Holstein, der kurz zuvor für Gunnar Dietrich die halblinke Rückraumposition übernahm, seine Klasse. Mit drei krachenden Rückraumwürfen sorgte er dafür, dass seine Farben wieder zum Ausgleich kamen (24:24, 57.). Als Luca Steinführer dann sogar das 25:24 (58.) erzielte, stand die Layenberger Sporthalle Kopf und der ersehnte Heimsieg war zum Greifen nah. Doch dagegen hatte Saarlouis‘ Robby Welsch etwas einzuwenden. Er profitierte von zwei erfolglosen Angriffsversuchen des TuS und brachte die HGS mit einem Doppelschlag wieder in Front (25:26, 59.). In der turbulenten Schlussphase in aufgeheizter Atmosphäre überschlugen sich dann die Ereignisse. Zunächst verhindert die HGS-Abwehr ein Kreisanspiel zu Michel Reitemann. Saarlouis schnappt sich den Ball, aber der schnelle Pass auf den zum Gegenstoß gestarteten Lars Walz misslingt. Wieder wechselt der Ballbesitz. Nur knapp zehn Sekunden sind jetzt noch auf der Uhr. Das Spielgerät landet bei Jan Claussen, der mit toller Übersicht auf Rechtsaußen passt. Dort wartet Luca Steinführer, der mit absoluter Entschlossenheit zwei Sekunden vor der Schlusssirene zum verdienten 26:26 einnetzt. Es war sein zehnter Treffer, bei nur einem Fehlversuch. Eine sensationelle Leistung des 25-jährigen Linkshänders, der erst zu Beginn der Saison von der HSG Worms zum TuS gewechselt ist!

Für den TuS war es bereits das fünfte Remis in der laufenden Saison. Der Heimsieg wurde zwar verpasst und somit auch das Ziel die HGS in der Tabelle zu überholen, aber die Leidenschaft, mit der das Team alles in die Waagschale warf, honorierten die TuS-Fans mit langanhaltendem, wohltuendem Applaus.

Zu den Interviews auf unserem YouTube-Kanal: youtu.be/iHASkcAMOhI

TuS 04 KL-Dansenberg
Frederick Lüpke und Michel Fiedler (im Tor), Gunnar Dietrich, Luca Steinführer (10/3), Felix Dettinger, Timo Holstein (2), Marco Holstein (4), Jan Claussen (4), Michel Reitemann (2), Sebastian Bösing (2), Robin Egelhof (1), Fabian Serwinski (1/1). - Trainer: Thomas Weber.

HG Saarlouis
Daniel Schlingmann und Darius Jonczyk (im Tor), Nico Becker, Marcel Becker (3), Robby Welsch (6), Dominik Aatz, Tim Altmeyer, Lars Walz (2), Joshua Reitz, Lukas Hüller (3), Elyas Noh (1), Branimir Koloper, Tom Paetow (6), Adel Rastoder (1), Wladislav Kurotschkin (4). - Trainer: Branimir Koloper.

Schiedsrichter: Zeki Kaplan/Benjamin Scheld (Wiesbaden/Hüttenberg)
Zuschauer: 400
Siebenmeter: 4/6 : -/-
Zeitstrafen: 2 : 3
Rote Karte: Lukas Hüller (HGS, 24.)
Spielfilm: 6:2, 9:6, 9:10, 13:11 (Halbzeit), 16:18, 20:20, 25:24, 25:26, 26:26 (Ende)

Einen Sahnetag erwischte der zehnfache Torschütze Luca Steinführer.

Eine von zehn Paraden Frederick Lüpkes im 1. Durchgang.

Der vierfache Torschütze Marco Holstein freut sich über seinen Treffer zum 22:22.

Abwehrstabilisator Robin Egelhof bei der Arbeit.

Timo Holstein trifft zum 3:1.

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