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Spannend bis zum Schluss

B-Jugend qualifiziert sich für Regionalliga Südwest 

Für die B-Jugend des TuS 04 Dansenberg unter der Leitung von Christian Buchner galt es an die überragende Rückrunde der vergangenen Oberliga Saison anzuknüpfen, in der man mit 17:1 Punkten ungeschlagen blieb, und es besser zu machen als im Vorjahr, als man die Qualifikation zur Regionalliga denkbar knapp verpasste. Gespielt wurde in zwei 15-minütigen Hälften. Am Samstag, dem 03.Mai, startete die B-Jugend in der Halle der HSG Eckbachtal in Dirmstein in die Quali und erlebte dabei einen kolossalen Fehlstart. „Ich bin eigentlich hingefahren, um gleich im ersten Spiel mit den Jungs eine gute Leistung zu zeigen“, hadert Buchner. Die erste Partie gegen die HSG Dudenhofen/Schifferstadt war „das schlechteste Spiel seit langem“, so Buchner. Seine Jungs waren völlig von der Rolle. Von den starken Leistungen der Rückrunde vergangener Saison war nichts zu sehen. Das Team spielte unsicher, praktizierte kein Tempospiel und lag so nach etwa sieben Minuten noch ohne eigenen Treffer mit 0:6 hinten: „Das war echt gruselig. Wir haben eine ganz schlechte Abwehr gespielt und einen noch schlechteren Angriff. Ich habe nicht verstanden, was wir vorne zusammengespielt haben, das war wirklich schlimm“, kritisiert Buchner die Offensive seiner Truppe. Der TuS schaffte es nicht, den nötigen Druck auf die gegnerische Abwehr aufzubauen, fand keine Lösungen und zeigte schwache Abschlüsse. In der Abwehr bekam man die Angreifer der HSG nicht gestellt, sie kamen immer wieder zu freien Würfen. Nach dem 2:9 nach zehn Minuten schien die Begegnung bereits entschieden, denn: „Meine Jungs haben viel zu schnell die Köpfe und die Schultern hängen lassen. Wir hatten bereits Mitte der ersten Halbzeit keine Körpersprache mehr, hatten uns aufgegeben“, hadert Buchner.

So stand am Ende eine, auch in er Höhe, verdiente 11:20 Niederlage zu Buche. Das wiederrum hatte zur Folge, dass die Dansenberger im zweiten Spiel gegen die mJSG Heiligenstein/Mundenheim/Rheingönheim bereits unter Ergebnisdruck standen. Auch dort zeigte der TuS keine Glanzleistung, schaffte es jedoch immerhin mehr Zugriff im Angriff zu entwickeln. Die Jungs spielten sich gute Chancen heraus und waren sicher in den Abschlüssen. Die Abwehr war jedoch „immer noch eine Katastrophe“ (Buchner), Dansenberg kassierte viel zu viele einfache Gegentore und bekam dadurch keine Sicherheit in ihr Spiel. Die Spieler waren sichtlich verunsichert und nervös, warfen Bälle leichtfertig weg. Doch anders als zuvor verloren die TuS-Youngsters zum Spielende hinaus nicht den Kopf, sondern agierten bis zum Schluss clever und retteten so einen knappen, aber unglaublich wichtigen 16:17 Sieg über die Zeit. „Wir hatten am Ende schon ein bisschen Glück gehabt, dass der mJSG die Zeit weggelaufen ist“, muss Buchner zugeben. 

Im dritten und letzten Spiel am Samstag gegen favorisierte Offenbacher, die in der vergangenen Saison Dritter in der Regionalliga wurden und mit Jugendnationalspieler Jannes Van Riet aufwarten konnten, zeigten die Dansenberger dann, motiviert vom Sieg in der vorherigen Partie, eine deutliche Leistungssteigerung. Der TuS konnte den TVO durch eine verbesserte Abwehr und einen effektiveren Angriff lange im Zaum halten. Dann reagierten die Offenbacher jedoch, stellten auf eine offensive Deckung um und stellte die Dansenberger damit vor große Probleme, „obwohl wir häufig trainiert hatten, wie man gegen eine offensive Abwehr agieren muss“, wie Buchner kritisiert. So konnte sich der TVO absetzen und am Ende klar mit 15:21 gewinnen. 

Die Stimmung im TuS-Lager am Samstagabend war entsprechend bescheiden, der Druck für die beiden Duelle am Sonntag war enorm. So reiste man am 04.Mai in die Queichtalhalle des TV Offenbach und bekam es dort zunächst mit dem HLZ Friesenheim/Hochdort II zutun, trainiert von Ex-Dansenberger und Buchners ehemaligen Trainerduo-Partner Max Dettinger. Gegen das HLZ, das alle drei Spiele am Samstag gewonnen hatte, gingen die Dansenberger als Außenseiter an den Start, doch die Mannschaft zeigte sich wie ausgewechselt. Von Anfang an war der enorme Wille zu spüren, die Körpersprache, die im Handball so wichtig ist, war da. Die TuS-Jungs kämpften von Beginn an aufopferungsvoll um jeden Ball, warfen alles in die Waagschale. Die Defensive stand bedeutend sicherer als am Vortag und Offensiv kreirte man über schöne Auslösehandlungen saubere Chancen, die man auch gut nutzte. So entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe, in der das eine Team vorlegte und das andere umgehend nachzog, Halbzeitstand 8:7 für den TuS. Im zweiten Durchgang konnten die Dansenberger mehrfach auf zwei Tore Führung erhöhen, 9:7 (17.), 10:8 (17.), und drehten die Partie auch nach dem zwischenzeitlichen 11:12 (23.) Rückstand wieder auf 14:12 (28.). Die Sensation lag in der Luft, der Sieg schien zum Greifen nahe, doch am Ende gelang dem HLZ noch der Ausgleich, ein, anhand der erheblichen Leistungssteigerung im Vergleich zum Vortag, mehr als verdienter Punkt.

Ein wichtiger Faktor war dabei auch Torhüter Louis Olenburg, der als 2011er Jahrgang eigentlich noch ein C-Jugendlicher ist, der richtig gut hielt, eine überzeugende Leistung brachte und mit der entscheidenden Parade in letzter Sekunde das Unentschieden für seine Mansnchaft festhielt. 

Dieser Punkt brachte zwar Motivation und Selbstvertrauen, änderte jedoch an der Ausgangslage wenig. Im letzten Spiel gegen die HSG Eckbachtal musste ein Sieg her. Die TuS-Jungs waren entsprechend hochmotiviert und heiß auf das Duell. Das Spiel gestaltete sich, wie Buchner es erwartete, es war eng, es war intensiv und umkämpft. So gelang es den Dansenbergern in Halbzeit eins nicht, die nötige Sicherheit in ihr Spiel zu bekommen, man lag mehrfach mit zwei Toren hinten, 0:2 (4.), 4:6 (11.), 5:7 (12.), schaffte es jedoch noch zur Pause zum 7:7 auszugleichen. Auch im zweiten Durchgang ging es weiter eng zu. Der TuS ging in Führung, doch die HSG drehte das Spiel wieder, 9:10 (23.). Dann gelang es den Dansenbergern endlich, sich auf zwei Tore abzusetzen, 12:10 (27.), 13:11 (29.), doch statt der erhofften Vorentscheidung glich Eckbachtal noch einmal aus, 13:13 (30.), ehe Felix Seiwerth 14 Sekunden vor Spielende zum 14:13 Sieg traf. „Wir wollten den Sieg am Ende ein Stück mehr. Die Jungs waren stehend ko, waren platt und haben trotzdem super weiter gekämpft und verteidigt“, lobt Buchner. Dann einfach nur noch Jubel, Freude, Siegestänzchen, die B-Jugend des TuS ist in der Regionalliga.

„Das Gute war, dass wir nach der schlechten Leistung am Samstag nicht den Kopf verloren haben. Wir haben am Sonntag zwei super Spiele gemacht und stehen verdient in der Regionalliga“, resümiert Buchner, der zudem betont: „Auch die Jungs, die nicht viel gespielt haben, waren wichtig, sie gehören genauso dazu. Sie waren alle immer im Training dabei, haben super mitgezogen und dazu beigetragen, dass wir super trainieren konnten“.

Dansenberg zieht mit 5:5 Punkten als Vierter in die Regionalliga Südwest ein.

Autor: Martin Kling 
 

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