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TuS-BIKEPARK nimmt Formen an

Biker legen Gräben und Hindernisse an

Der TuS-BIKEPARK am Ende der Fahrlücke neben dem Waldspielplatz nimmt so langsam Formen an. Das Forstamt hat zwischenzeitlich alle notwendigen Arbeiten abgeschlossen, so dass der Ausgestaltung nichts mehr im Wege steht. Bei einer Begehung des Geländes Mitte März machte sich Rheinpfalz-Redakteur Benjamin Ginkel ein Bild von dem Vorhaben. Mit dabei waren neben zwei Vertretern der Biker, TuS-Vorstandsvorsitzender Andreas Wilhelm sowie Försterin Britta Pecho und Dorothea Lehmann, seit Anfang März Leiterin des Forstamts Kaiserslautern.

 


 

Die RHEINPFALZ berichtete in Ihrer Ausgabe vom 22. März 2022:

Jetzt darf wieder gebaut werden

Nach anfänglichen Problemen können Jugendliche bei Dansenberg ihre Idee eines Bikeparks umsetzen

Von Benjamin Ginkel

Die Hindernisse waren fertig, die Strecke befahrbar – dann mussten die Jugendlichen ihren Hindernisparcours abbauen. Auf Anweisung des Forstes. Jetzt hat der TuS Dansenberg den Bikepark unter seine Fittiche genommen und mit Unterstützung des Forstamts dürfen die Teenager wieder loslegen.

Beim Waldspielplatz am Ende der Straße Fahrlücke in Dansenberg entsteht ein Bikepark – nicht mit den Ausmaßen der Einrichtung in Trippstadt vergleichbar, wie die Beteiligten betonen, aber groß genug, um Mountainbikern etwas zu bieten. Nach und nach sollen, verraten Daniel Aurich und Henri Flohr, mehrere Strecken mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden im Wald entstehen. Dazu werden Gruben ausgehoben, Sprungschanzen aufgeschüttet „und vielleicht ein paar Features aus Holz gebaut“, sagt Aurich. Die beiden jungen Männer sind, wie ihre etwa zehn Mitstreiter zwischen 13 und 19 Jahren, hochmotiviert. Dabei gab’s erstmal einen Rückschlag zu verkraften ...

Die Jugendlichen hatten eigenmächtig damit begonnen, im Wald Hindernisse aufzubauen und Gräben zu ziehen. Aurich: „Ursprünglich war das eine kleine Sache, doch es kamen immer mehr Leute dazu und damit wurde alles größer.“ Etliche Wochenenden hatte die Gruppe in das Projekt investiert. Also habe man es offiziell machen wollen und sich an den Forst gewandt. Försterin Britta Pecho erinnert sich: „Das war alles komplett fertig.“ Allerdings ohne Genehmigung, ohne Versicherungsschutz, ohne Absprache. „Da gab’s ein Donnerwetter und es musste alles noch mal abgebaut werden“, erzählt Pecho.

Daraufhin suchten die Jugendlichen gemeinsam mit Ortsvorsteher Franz Rheinheimer einen Partner, um den Bikepark rechtlich auf sichere Beine zu stellen. Die Stadtverwaltung habe schnell abgewunken, sagt Rheinheimer, aber im TuS Dansenberg habe man einen verlässlichen Partner gefunden. Dessen Vorsitzender, Andreas Wilhelm, kündigt eine eigene Mountainbike-Abteilung im Verein an – inklusive geführter Touren für Zweiradfahrer.

Die Bemühungen der Heranwachsenden haben bei Pecho offenbar Eindruck hinterlassen, denn gemeinsam mit ihren Vorgesetzten hat sie Wege gesucht, das Projekt zu unterstützen. Pecho: „Mittlerweile haben wir mit der Landespflege gesprochen, es wurde nach geschützten Arten und Brutvorkommen auf der Fläche gesucht. Im Herbst kam das Okay.“ Gleichzeitig habe der TuS die Versicherungsfragen geklärt und mit dem Forstamt einen Vertragstext erarbeitet, erläutert Wilhelm. Das Miteinander habe reibungslos geklappt, sagen alle – was wiederum Dorothea Lehmann, seit Anfang März Leiterin des Forstamts Kaiserslautern, sehr freut. „Das haben wir ja gern gemacht. Wir sind keine Spielverderber, und der Bikepark ist ja wirklich eine tolle Sache.“ Gerade nach den beiden Corona-Jahren sei es wichtig, Kindern und Jugendlichen ein Angebot zu machen.

Der Gestattungsvertrag zwischen Forst und TuS bezieht sich nun auf eine fast einen Hektar große Fläche in Form eines Dreiecks zwischen drei Waldwegen. Ein Wegstück mitten durch das Areal wird noch zurückgebaut, kündigt Pecho an. Daneben hat das Forstamt Kaiserslautern für einen „hohen vierstelligen Betrag“ die Verkehrssicherheit des Geländes überprüft. Bäume wurden von einer Fachfirma mit Hubsteiger und Kletterern von Totholz befreit. Die Sorge einiger Spaziergänger, dass die markierten Bäume in dem Areal gefällt werden, entkräftet Pecho: „Die Markierungen waren für die Firma.“

Der TuS seinerseits muss künftig regelmäßig die Fahrstrecke kontrollieren, einen volljährigen Streckenwart bestimmen und alles dokumentieren. Wilhelm: „Die, die den Bikepark bauen, müssen im Verein sein, um versicherungstechnisch abgesichert zu sein.“ Seit Anfang März sind die Jugendlichen nun wieder am Werk, um nach einer abgesprochenen Streckenkarte Gräben anzulegen und Hindernisse aufzubauen. Hinweisschilder und ein Plan der Routen sollen auf den Bikepark hinweisen, der nun Wochenende für Wochenende – je nach Motivation der Jugendlichen – immer wieder ein bisschen wächst.


Kommentar von Benjamin Ginkel:

Wo ein Wille ist, ist auch ...

Statt ein Verbot auszusprechen, wurde in Gesprächen eine Lösung entwickelt. Nachahmenswert!

Der Forst hätte es sich leicht machen können: Illegal im Wald gebaut, hätte die Sache mit dem Bikepark nach dessen Rückbau erledigt sein können. Ende der Geschichte. Doch stattdessen hat man miteinander gesprochen; Jugendliche, Forst, Ortsvorsteher und TuS Dansenberg, der offenbar schnell als Partner gefunden war. Anschließend mussten die Details geklärt werden, was seine Zeit gebraucht hat. Dafür ist nun ein Konstrukt herausgekommen, mit dem alle Beteiligten gut leben können – und rechtlich abgesichert sind. Das zeigt: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Beim nächsten Mal muss allerdings ein bisschen früher miteinander geredet werden. Das spart Arbeit.

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